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Adventsbesinnung 2022

Datum:
5. Dez. 2022
Von:
Frank Bungart

Nach jetzt genau drei Jahren Ruhezeit durfte in diesem Jahr neben der Adventsbesinnung für die Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 auch endlich wieder im Foyer unseres Cordulahauses die Adventsbesinnung für unsere Oberstufe stattfinden.

Am Montag, 05.12. und Freitag, 16.12. kommen Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Pfr. Peters in der ersten Stunde zusammen, um gemeinsam zu singen, Lieder unseres Oberstufenchores zu hören und besinnliche Texte und Gebete von unterschiedlichen evangelischen und Katholischen Religionskursen der Q1 und Q2 präsentiert zu bekommen.

In der ersten Adventsbesinnung wurden die beiden Fensterbilder des Foyers, die im Rahmen des Ursulafestes zu dem Thema „Alles Kirche“ entstanden sind, beschrieben und erklärt.

Ein besonders rührender Moment entstand, als der Oberstufenchor am Ende der Besinnung das Lied „Angels“ von Robbie Williams sang und das so lange vermisste  Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt im christlichen Geist förmlich greifbar wurde.

Bereits jetzt können wir uns auf die zweite Besinnung freuen! Ein besonders herzlicher Dank gilt all denen, die sich für dieses liebgewonnene Projekt auch in diesem Jahr wieder auf unterschiedliche Weise engagiert haben.

Richterfenster - Leben ohne Grenzen

Das Fensterbild zeigt eine Miniatur des sogenannten Richter-Fensters, welches ihr im Kölner Dom in voller Größe bestaunen könnt. Dieses zeigt auf unglaublichen 106 Quadratmetern 11263 Farbquadrate in 72 unterschiedlichen Farben. Zwar hat sich Richter bewusst für diese 72 Farben entschieden, denn alle finden sich in den übrigen Fenstern des Doms wieder, die Farbquadrate wurden aber per Zufallsgenerator verteilt und es gab unterschiedliche Spiegelungen.

Aus diesem Zusammenspiel aus Zufall und Kalkül einerseits und der Verbindung von Tradition und Moderne andererseits entstand ein abstrakter Farbklangteppich, dessen Partikel bei einflutendem Tageslicht leuchten. Es gibt bei den Quadraten keinerlei Begrenzungslinien, da Richter Silikon verwendete, was wechselseitige Interaktionen hervorrufen soll. Durch den unterschiedlichen Lichteinfall verändern sich sogar die einzelnen Farben permanent.

Für uns steht dieses Kunstwerk, welches wir auch in unserer Schule entstehen lassen wollten, für die grenzenlose Vielfalt in unserer christlichen Welt. Das Licht des Glaubens scheint in unser Leben und hinterlässt permanent neue Eindrücke, neue Inspirationen, die sich immer wieder verändern können, aber auch Schatten. Es liegt allein an uns, dieses Licht in unser Leben zu lassen. Wie das Licht gehören auch Schatten zu unserem Leben dazu; wenn wir uns aber für den Glauben verschließen, dann werden weder das eine, noch das andere entstehen.

Das Leiden des Friedens

Das Fensterbild zeigt ein braunes Kreuz, an welchem eine weiße Taube mit drei Nägeln fixiert ist. Diese befinden sich an den Flügeln und am Schwanz der Taube. Von den Nägeln tropft Blut und der Schnabel zeigt nach oben, um das Leid zu verdeutlichen. Auch aus dem Auge läuft rotes Blut.

Der Kontrast zwischen dem weißen Gefieder der Taube einerseits und dem roten Blut sowie den schwarzen Nägeln in ihren Flügeln und dem dunklen Holzkreuz andererseits im Hintergrund sticht deutlich hervor.

Die uns allen bekannte Passionsgeschichte Jesu, der für uns Menschen gekreuzigt worden ist, wurde von uns ganz bewusst entfremdet.

Die gekreuzigte weiße Taube ist für uns die Verdeutlichung des geopferten Friedens, denn durch die großen Ungerechtigkeiten in der Welt, durch gewaltsame Auseinandersetzungen und Kriege wird der Frieden verdrängt und wird von uns Menschen häufig leichtfertig geopfert.  

Gleichzeitig appelliert dieses Bild dadurch, dass die Taube am Kreuz hängt, an die Hoffnung, nicht aufzugeben und etwas zu verändern, denn wie Jesus kann auch der Frieden zurückkehren, also wieder auferstehen.  

Wir hoffen auf Weltfrieden!!