"Auf Klackern folgt Stapfen" - ein Gedicht von Amelie Blachmann
Dunkle Gasse, Ausschnitt tief,
als es “Warte doch, du hübsches Ding!” rief.
Dass ich kein Ding bin, ist ihm egal.
Als ob er mich besitzen könnte, wie einen Pokal.
Schnelleres Klackern, schnelleres Stapfen
Schwarzer Rauch kriecht durch Bauch und Lunge -
er liegt mir schwer auf der Zunge.
“Bleib doch stehen!”
Nicht umdrehen, einfach weitergehen.
Schnelleres Klackern, schnelleres Stapfen
Der Rauch umschließt mein Herz,
die Panik brennt, ein höllischer Schmerz.
Er kommt näher, ich spüre seinen Atem,
habe Angst vor seinen nächsten Taten.
Schnelleres Klackern, schnelleres Stapfen
Beginne zu rennen,
fange an, die Straßennamen zu kennen.
Bald bin ich in Sicherheit,
es ist nicht mehr weit.
Schnelleres Klackern, schnelleres Stapfen
“Zier dich doch nicht so, komm mit mir!”
Schämst du dich nicht? Es ist halb vier.
Den Haustürschlüssel schon bereit,
biege ich um die Ecke und bin befreit.
Kein Klackern mehr, fort ist das Stapfen
Nur mein Herz ist noch zu hören, laut schlagend
Ich sinke zu Boden, denke mir dabei:
normaler Freitagabend.
Als sei meine Kleidung ein Hilfeschrei!
Das ist immernoch mein Körper
und egal welche ach so tollen Wörter,
ich bin mehr als mein Gesicht
und ich gehöre dir nicht!