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,,Vergissmeinnicht", sagte die Wolke zum Vogel:Impuls der Woche (08.-12. März 2021)

Datum:
7. März 2021
Von:
Laura Hallek, Q2

,,Vergissmeinnicht", sagte die Wolke zum Vogel. Dann zog sie weiter und machte Platz für die Sonne.

Hallo du!

Ich hoffe es geht dir gut- ich hoffe diese Zeit ist erträglich für dich.

Keine Ahnung wie du das siehst, aber Sachen wie ,,Wir leben in schwierigen Zeiten" oder „Wir müssen das jetzt durchhalten", kann ich nicht mehr hören.

Warum?

Weil es eher frustriert und wütend macht als hilft. Es sind Ausdrücke, die ermüden, keine Perspektive bieten.

Aber haben wir momentan eine?
Wo man kann, versucht man sich momentan über Wasser zu halten; Freund:innen und weitere Familie hat man lange nicht mehr gesehen, Schüler- und Lehrer:innen freunden sich mit dem Onlineunterricht an, die Innenstadt gleicht einer Geisterstadt. Und mittendrin bist du.

Seit zwei Wochen gehen wir Schüler:innen der Abschlussklassen wieder in die Schule - man sieht, wenn auch auf Abstand, Freund:innen wieder und freut sich tatsächlich auch, dass die Bahn morgens mal wieder Verspätung hat. Ein Stück Normalität.

Und doch ist es momentan purer Stress: Unterricht mit halbem Kurs und halber Lehrkraft, gestresste Schüler- und Lehrer:innen, die versuchen, das Abitur bestmöglichst zu absolvieren, weil niemand momentan weiß, was morgen sein wird.

Eigentlich würde man gerne losschreien. Ungewissheit bedeutet Panik. Panik bedeutet Kontrollverlust und wenn wir die Kontrolle verlieren, verlieren wir uns meist selbst noch dazu.

Aber wann hast du dich das letzte Mal selbst gefunden? Wann hast du mal wirklich nichts gemacht und es hat dir gut getan? Wann hast du dich das letzte Mal richtig unbeschwert und glücklich gefühlt, dich über nichts beschwert?

Musik an, Welt aus.

Bei mir zumindest ist das schon etwas länger her. Wie wollen wir denn glücklich bleiben, wie wollen wir die verbleibende Zeit vernünftig aushalten, wenn wir nur das sehen, was uns nicht gefällt? Und jetzt muss ich mich leider diesen ganzen Moralaposteln anschließen, aber etwas Wahres ist ja dran; „Sei der Schmied deines eigenen Glückes". Übersetzt: Nimm die Sachen selbst in die Hand. Natürlich kannst du weiterhin vor dich hinvegetieren und dich über jeden verlängerten Lockdown beschweren, oder du versuchst die Sachen nicht mehr ganz so schwarz zu sehen (Ich persönlich rate zu Letzterem).

Es sind ja gerade so kleine, scheinbar unbedeutende Dinge, die ihre Bedeutung erst erlangen, wenn sie fehlen. Wo ist die Sonne, wenn es regnet? Wo sind Freund:innen und Familie, wenn sie nicht da sind? Wo ist die Gesundheit, wenn ich krank bin? Und fast schon am wichtigsten: Wo ist die Liebe zum Leben, wenn ich all das nicht wertschätze?

Wir können uns deshalb entweder denjenigen anschließen, die die Zeit nur absitzen und aushalten - oder wir freuen uns darüber, zum Beispiel nicht alleine zu sein, über die Sonne, die unsere Nase kitzelt, über die Vögel, die ihr Lied singen, über das Lieblingslied, was überraschend im Radio läuft, darüber, dass der Frühling vor der Tür steht und die Blumen blühen...

Egal, was dich glücklich macht, tu dir selbst den Gefallen und mach es!

Vergiss also nicht, hinter jeder Wolke scheint die Sonne.