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Israel-Reise zum Schüleraustausch mit der Schmidt-Schule in Jerusalem 17.09.2023 bis 28.09.2023:Begegnungsprojekt "Salam-Zukunft-Schalom"

Datum:
29. Okt. 2023
Von:
Aiden Buth (10b), Theresa Lafuente Kaune (R 10b), Julia Meier (10b)

Für die einen ist es Israel, für die anderen Palästina. Ein wunderbares Land voller Kultur, Freude und Leben! Juden, Moslems und Christen ist es heilig. Doch seit dem 07. Oktober 2023 herrschen dort Terror, Krieg, Hass und Grausamkeiten. Wir empfinden die Nachrichten ungeachtet der uns bekannten, konfliktträchtigen Geschichte dieser Region, mitten in den Herbstferien als einen Schock für uns alle. Wir, die 15 Schülerinnen der Ursulinenschule Köln, mit unseren LehrerInnen sind entsetzt und erschrocken. Denn wir konnten vor nicht einmal drei Wochen Israel und Palästina mit eigenen Augen erleben und bewundern. Umso mehr schmerzt uns die Zerstörung des Landes und die seelischen Verletzungen unserer Freunde dort. Es ist schrecklich, mitverfolgen zu müssen, wie das israelische Volk von den Terroristen angegriffen worden ist, wie die Städte im Gaza-Streifen immer weiter zerbombt werden und eine humanitäre Katastrophe droht. 

Wir hoffen und beten, dass der Krieg bald beendet wird und Frieden einkehrt! Wir denken alle an euch, die wir in Jerusalem, Bethlehem und Tabgha kennengelernt haben.

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Am Sonntag, dem 17.09.2023 war es endlich so weit: Der erste Tag unserer 12-tägigen Reise war da. Um 14 Uhr haben wir uns mit Pfarrer Dirk Peters, unseren Lehrerinnen Frau Hahn-Pellico von der Realschule und Frau Mertes vom Gymnasium sowie der Schulleiterin des Gymnasiums Frau Burbaum und ihrem Mann am Flughafen Köln-Bonn getroffen und unsere Reise mit einem Gebet gestartet. Kurz darauf sind wir auch schon durch den Sicherheitscheck gelaufen. Nach mehreren Stunden Warten, Fliegen und Lachen war es endlich so weit. Um 1 Uhr in der Nacht sind wir endlich am Flughafen Tel Aviv angekommen. Und schon die ersten Eindrücke waren beeindruckend, auch wenn einige von uns viel zu warm angezogen waren für das schwüle Wetter. Nach einer einstündigen Fahrt nach Jerusalem sind wir um ungefähr 2 Uhr nachts angekommen. Als wir aus dem Bus stiegen, waren fast alle Austauschfamilien schon da und jeder wurde mit viel Freude und vielleicht sogar ein paar Tränen begrüßt.

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Nach der langen und aufregenden Reise konnten wir uns erst mal ausruhen! Nachdem wir in der Nacht abgeholt wurden, hatten wir erst um 11 Uhr am nächsten Morgen Programmstart. Also genug Zeit, um auszuschlafen und die Familie kennenzulernen. Nach dem ersten kleinen Frühstück haben wir uns dann in der Schule getroffen, um gleich noch ein weiteres Frühstück zu bekommen. Essen geht bekanntlich immer! Nach einer Begrüßung des deutschen stellvertretenden Schulleiters haben wir dann auch schon eine Führung durch die Schule bekommen mit fantastischem Ausblick auf ganz Jerusalem! Danach sind wir dann auch schon zum ersten Mal ein bisschen in die Altstadt gegangen, um unser Geld zu wechseln. Nach einer kleinen Mittagspause haben wir direkt mit dem Thema unseres Workshops angefangen: Tanzen! Nachdem wir im Juni diesen Jahres, als unsere Austauschschülerinnen uns in Deutschland besucht haben, viele traditionelle und moderne deutsche Tänze gelernt haben, waren nun wir dran, neue Tänze zu lernen. Während wir unter anderem den Tanz „Dabke" gelernt haben, konnten wir mit Hilfe unserer Austauschschülerinnen die Anweisungen der Tanzlehrerin verstehen und so die Sprachbarriere überwinden. Dann, nach zwei Stunden voller Spaß und Anstrengung, war das schulische Programm für diesen Tag schon vorbei. Während einige nach Hause gefahren sind, waren einige auch noch shoppen oder haben die Altstadt besucht.

Den zweiten Tag unserer Reise haben wir zunächst mit einer Altstadt-Besichtigung verbracht, wo uns glücklicherweise unser ehemaliger Schulpfarrer Peters sicher durch die große Stadt geführt hat. Unser erster Stopp war die Paternosterkirche auf dem Ölberg. Nach einer kleinen Wanderung durch Jerusalem waren wir schon am zweiten Stopp angekommen, dem Garten Gethsemane, mit einer wunderschönen Aussicht über den Ölberg und die Altstadt. Unser dritter Stopp war an der Kirche der Nationen. Auch wieder mit einem Referat und Erklärungen von Pfarrer Peters. Bevor wir danach zu unserem vierten Stopp und damit dem letzten kamen, haben wir noch kurz ein wenig Energie getankt, indem wir köstlichen, frischgepressten Granatapfelsaft getrunken haben. Nach der Erfrischung ging es weiter zum letzten Stopp der kleinen Wanderung, der Grabeskirche in Jerusalem. Nach der Erkundung der Altstadt haben wir uns alle aufgeteilt und haben den restlichen Tag mit unseren Austauschpartnerinnen verbracht. 

Am Mittwoch hatten wir die fantastische Möglichkeit, die Al Aqsa Moschee und den Felsendom zu besuchen. Dort haben wir als erstes traditionelle Kleidung bekommen, um uns damit zu bedecken und die Al Aqsa Moschee zu besuchen. Wir hatten einen sehr freundlichen Tourguide, der uns als erstes ein paar Fakten erzählt hat und uns danach durch den Platz bis zur Moschee gebracht hat. Dann haben wir noch die Möglichkeit bekommen, ein kleines Museum auf dem Platz zu bewundern. Als kleines Extra unseres Trips haben wir danach noch die Klagemauer besucht. Danach sind wir wieder zur Schule gegangen und haben an unserem Tanz weitergearbeitet. Es war ein sehr aufregender und spannender Tag und wir freuen uns über die Möglichkeit, die Al Aqsa Moschee besucht haben zu dürfen.

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Am Donnerstag war einer der besten Tage, weil wir nach einem kurzen Stopp an der Taufstelle am Jordan mit dem Bus alle zusammen ans Tote Meer gefahren sind, wo wir den Tag verbracht haben. Als wir am Toten Meer angekommen sind, war die Reaktion von uns allen erstmal ins Wasser gehen! Wegen des hohen Salzgehalts im Wasser sind wir alle an der Oberfläche geschwommen, ein besonderes Erlebnis für uns alle! Nach ein paar Stunden im Wasser voller Spaß und Freude haben wir dann das Mittagessen eingenommen. Es war sehr leckeres, traditionelles palästinensisches Essen. Jeder hatte sehr viel Spaß an diesem Tag und auch unsere Austauschschülerin haben es genossen. Abends bekamen wir die Möglichkeit an einem „Kinoabend“ in der Schule teilzunehmen. Wir haben dort mit noch jüngeren Klassen „Ostwind“ auf Deutsch geschaut. 

Freitag, der 22.09. war der erste Familientag. Viele waren auf Ausflügen und haben Zeit mit ihrer Gastfamilie verbracht und eigene Erfahrungen gemacht. 

Am Samstag waren wir als deutsche Gruppe alle zusammen in Bethlehem.

Als erstes besuchten wir die School of Joy, für die wir unter anderem beim Basar spenden. Diese Schule nimmt ausschließlich Kinder an, die körperlich und geistig beeinträchtigt sind und aus diesem Grund nicht von der Gesellschaft anerkannt werden. 

Weiter ging es dann zur Geburtskirche und einem Rundgang zur Geburtsgrotte. Nach dem Mittagessen, einem leckeren Falafel-Sandwich, sind wir noch in ein kleines Souvenir-Geschäft gegangen, wo wir noch ein paar Geschenke für unsere Freunde und Familie kaufen konnten. Der nächste Programmpunkt dieses erlebnisreichen Tages war die Fahrt mit dem Bus weiter zum Caritas Hospital Bethlehem. Dort haben wir noch einen Vortrag über die Arbeit des Hospitals gehört und einen Film darüber gesehen. Von dort sind wir zu Fuß noch zum Banksy Hotel bzw. „The Wallet Off Hotel“ gelaufen, ein sehr spannendes Haus, in dem die wir die Originalwerke Banksys betrachten konnten. Direkt neben dem Hotel ist die Mauer, die Israel vom Westjordanland trennt. Es war erschreckend und faszinierend zu sehen, wie hoch die Mauer ist und was mit Graffiti draufgemalt wurde. Anschließend sind wir wieder zurück zur Schule gefahren. Am Abend war dann auch schon das Abschlussfest, wo wir die eingeübten Tänze vorführen konnten und gleichzeitig noch ein schönes Essen mit unseren Lehrern, unseren Austauschschülern und deren Familien haben konnten. 

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Am Sonntag war der letzte Programmtag in Jerusalem. Wir sind zum Zionsberg, genauer gesagt, zur Dormitio-Abtei der Benediktiner gegangen und haben dort zusammen eine deutsche Messe besucht. Anschließend hat uns Pater Matthias noch in die Kuppel geführt und uns einiges über die Renovierungsarbeiten erklärt. Nach dem Programm am Vormittag hatten wir noch den gesamten Nachmittag mit unseren Gastfamilien.

Am Montag, dem 25.09.23 war Yom Kippur und der letzte Tag in unseren Gastfamilien. Yom Kippur ist ein jüdischer Feiertag an dem der gesamte Verkehr still steht, selbst der Flughafen. Ein spannendes Erlebnis, was wir uns hier in Deutschland gar nicht vorstellen könnten. Einige Schülerinnen sind mit ihren Familien zu Hause geblieben, während andere z.B. in die Altstadt gegangen sind oder nochmal ans Tote Meer gefahren sind. Aber abends hieß es dann leider Koffer packen und von der Gastfamilie verabschieden.

Dienstagsmorgens sind wir nach einem tränenreichen Abschied nach Tabgha los gefahren. Allerdings haben wir auf dem Weg noch einen Abstecher zum Mittelmeer gemacht, wo wir alle uns im Meer abkühlen konnten. Als wir dann in Tabgha angekommen sind, haben wir als erstes unsere Zimmer und die Umgebung begutachtet und die meisten sind danach nochmal in den Naturpool gesprungen. Abends haben wir eine Traumreise durch unsere Tage in Jerusalem gemacht, geführt von Pfarrer Peters. Danach hat die Kochgruppe Salat vorbereitet und gegrillt und wir haben den Abend entspannt ausklingen lassen. 

Einige von uns sind am nächsten Tag früh aufgestanden, um den wunderschönen Sonnenaufgang vom Ufer des Sees Genezareth zu sehen und so in den neuen und letzten Tag hier zu starten. Eine Schülerin hatte Geburtstag und als Geburtstagsgeschenk gab es ein Geburtstagsständchen mit einem Pancake-Geburtstagskuchen. Nach dem Frühstück sind wir zur Brotvermehrungskirche gegangen und danach zu dem Ort, an dem Jesus Petrus dreimal gefragt hat, ob er ihn lieben würde. Nachmittags hatten wir noch kurz die Chance, im See Genezareth schwimmen zu gehen und konnten uns nach einer Reflektionsrunde von den anstrengenden Tagen erholen und uns auf die Abreise vorbereiten. Am Abend gab es eine Abschlussmesse und danach verbrachten wir den letzten gemeinsamen Abend zusammen. 

Den Abreisetag haben einige wie am Vortag mit dem Sonnenaufgang gestartet und danach ging es fleißig ans Koffer packen. Nach dem Verlassen unserer Unterkunft haben wir noch einen Zwischenstopp bei der Verkündigungsbasilika in Nazareth gemacht und sind danach weiter zum Flughafen gefahren. Der Flug von Tel Aviv nach München und von München nach Köln verlief größtenteils problemlos und so sind wir dann sicher um 23:30 Uhr in Köln Bonn gelandet. 

Wir sind alle sehr erschrocken über den Angriff der Hamas auf Israel und sehr froh, noch davor dort gewesen zu sein und den Krieg nicht live miterleben zu müssen. Wir hoffen alle sehr, dass der Krieg bald endet und nicht noch mehr Menschen zu Schaden kommen.