Zum Inhalt springen

Schulprogramm Erprobungsstufe

Grundsätze

Die zwei Schuljahre umfassende Erprobungsstufe, der mit dem Verlassen der Grundschule beginnende Ausbildungsabschnitt, wird stärker als die anderen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I als eine besondere pädagogische Einheit verstanden, in der spezielle Schwerpunkte gesetzt werden. Anknüpfend an die Lernerfahrungen in den Grundschulen führen die Lehrerinnen und Lehrer die Schülerinnen in diesen zwei Jahren an die Unterrichtsmethoden und Lernangebote des Gymnasiums heran. Dabei beobachten und fördern sie deren Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten mit dem Ziel, in Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten die Entscheidung über die Eignung für die gewählte Schulform sicherer zu machen. 

Aufnahme

Für uns als Ursulinengymnasium Köln, das sich auch heute noch der Tradition seines Ursprungs und damit dem Erbe der heiligen Angela Merici verpflichtet sieht, ist es zunächst einmal nicht gleichgültig, wen wir in unsere Erprobungsstufe aufnehmen. Zum einen legen wir Wert auf Mitschülerinnen und Eltern, die eine qualitativ gute fachliche Ausbildung anstreben. Zum anderen aber wünschen wir uns Mitschülerinnen und Eltern, die unsere christlichen Wertvorstellungen und unser Konzept von Erziehung junger Mädchen bejahen und durch aktive Mitarbeit begleiten. Grundschülerinnen, die in unsere Schule aufgenommen werden möchten, werden aus diesem Grund zusammen mit ihren Eltern zu einem Aufnahmegespräch eingeladen, denn das durch die Zeugnisse vermittelte Bild einer Schülerin ist aus unserer Sicht ergänzungsbedürftig. Da es uns auf eine langfristige Bindung zwischen Schule, Elternhaus und Schülerin und auf einen hinreichend großen Erziehungskonsens auf christlicher Basis ankommt, wollen wir in dem etwa halbstündigen Gespräch einen persönlichen Eindruck von der Schülerin und ihrem Elternhaus gewinnen. Dem Mädchen und seinen Eltern bietet dieses Gespräch ebenfalls die Möglichkeit, sich einen vertieften Einblick zu verschaffen, um sich dann endgültig für die geeignete Schule entscheiden zu können. 

Klassenleitung

Den uns in der Erprobungsstufe anvertrauten Mädchen wollen wir im Sinne eines Brückenschlags behutsam und zielgerichtet helfen, sich in das Lernen am Gymnasium einzuleben und den Anpassungsprozess an ein für sie unbekanntes, großes System zu erleichtern. Aus diesem Grund werden die Eingangsklassen sorgfältig zusammengestellt und von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen als Klassenlehrer betreut, die in besonderer Weise darauf achten, den Wechsel vom personenbezogenen Unterricht der Grundschule zum Fachlehrerprinzip des Gymnasiums „achtsam“ zu gestalten.

„Schnuppertag“

Für die Ursulinenschülerinnen des kommende Schuljahres bildet der „Schnuppertag“, der in der Regel im Juni stattfindet (Freitag nach Fronleichnam), einen besonderen Höhepunkt. An diesem Vormittag lernen die Mädchen ihre neue Schule etwas genauer kennen, sie werden von älteren Schülerinnen durch die Schule geführt und bekommen die Möglichkeit, Unterrichtsstunden in Fächern zu besuchen, die in der Grundschule nicht unterrichtet werden. Da zu diesem Zeitpunkt der „Tag der offenen Tür“ schon mehr als ein halbes Jahr zurückliegt, ist es uns wichtig, unseren künftigen Schülerinnen ihre neue Schule nochmals gründlich zu zeigen und damit Vorfreude auf das Neue sowie Vertrauen zu unserer Schulgemeinschaft zu wecken. Für die Eltern gibt es an diesem Vormittag noch einmal Gelegenheit, alle Fragen des Schulwechsels im Gespräch mit Lehrerinnen und Lehrer zu erörtern. Zu diesem Schnuppertag sind über unsere neuen Schülerinnen auch Mädchen der dritten Grundschulklassen und deren Eltern eingeladen, sich einen ersten Eindruck vom Leben und Lernen an einer weiterführenden Schule zu verschaffen.

Der Kennenlern-Nachmittag

Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der fünften Klassen nehmen schon vor dem offiziellen Schulbeginn vor den Sommerferien den Kontakt zu den neuen Ursulinenschülerinnen und ihren Familien im Rahmen eines Kennenlern-Nachmittags auf. So werden erste Begegnungen der Mädchen untereinander, aber auch ihrer Eltern möglich, und einige Grundsteine für die gemeinsame Zeit, die in der Regel drei Schuljahre umfasst, werden gelegt.

Die ersten Schultage

Die erste Schulwoche der neuen Klassen 5 wird nach einem gemeinsamen Gottesdienst eingeleitet durch drei Einführungstage, in denen die Klassenleitungen ihre Schülerinnen mit dem Schulleben vertraut machen. Es findet kein Fachunterricht statt, im Vordergrund stehen vielmehr das gegenseitige Kennenlernen sowie das Erkunden der Schule und ihrer Umgebung. Dabei stehen unseren Fünftklässlerinnen auch ihre Patinnen zur Seite. Das sind in der Regel vier bis sechs Schülerinnen unserer neunten Klassen, die sich dazu bereit gefunden haben, die Mädchen der Erprobungsstufe zwei Jahre lang zu begleiten und ihnen zu helfen, Teil der Schulgemeinschaft zu werden.
Um die Schülerinnen zu einer tragfähigen Klassengemeinschaft zusammenzuführen, ermöglichen wir immer wieder Gemeinschaftserfahrungen, u.a. beim Teambuilding-Tag der 5. Klassen. 

Der Unterricht

Bei der Verteilung des Unterrichts in der Jahrgangsstufe 5 achten wir darauf, die Zahl der mehr als sechsstündigen Unterrichtstage für die Schülerinnen möglichst gering zu halten. Klassenarbeiten werden sorgfältig vorbereitet, etwa eine Woche vor dem Termin angekündigt und zeitnah korrigiert.

Das Fachlehrerteam

Die in den fünften und sechsten Klassen unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen versuchen auf vielfältige Weise ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe gerecht zu werden, wobei der Austausch untereinander in Konferenzen und Gesprächen – je nach Anlass in größerer oder kleinerer Runde – ein wesentlicher Bestandteil des Schulalltags ist. Dazu zählt auch der Kontakt zu den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Silentiums. Zudem hilft der Dialog mit den Grundschullehrerinnen und Grundschullehrern, die zu den zweiten Erprobungsstufenkonferenzen der fünften Klassen eingeladen werden, die Entwicklung der Mädchen am Gymnasium sorgfältig zu verfolgen. Nach zwei Jahren eingehender Beobachtung und Analyse erteilen die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer den Eltern am Ende der Klasse 6 einen begründeten Rat für die weitere Schullaufbahn ihrer Tochter. Zudem geben wir den Grundschulen eine Rückmeldung über den erfolgreichen Abschluss der Erprobungsstufe.

Religiöses Leben

Wichtige Impulse für ein christliches Miteinander setzen in der Erprobungsstufe die gemeinsam mit den Klassenleitungen vorbereiteten Schulmessen, die Teilnahme an den großen Dom-Messen der Schulgemeinschaft zu besonderen Anlässen im Schul- und Kirchenjahr sowie die Tage religiöser Orientierung, zu denen die Schülerinnen der sechsten Klassen im Rahmen einer dreitägigen Klassenfahrt in ein katholisches Bildungshaus reisen. 

Präsentation und Öffnung unserer Schule

Weitere entscheidende Schwerpunkte unserer Arbeit in der Erprobungsstufe liegen in der Präsentation und Öffnung unserer Schule für Neuzugänge und deren Eltern. Über die Pfarreien und die Grundschulen unseres Einzugsgebiets werden interessierte Eltern und Schülerinnen zum Tag der offenen Tür eingeladen, an dem die ganze Schulgemeinschaft beider Ursulinenschulen (Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen, Eltern, Vertreter der Silentiums, Sekretärinnen, Hausmeister) Rede und Antwort steht, um unseren Gästen zu helfen, mehr Klarheit über die richtige weiterführende Schule zu gewinnen.
Als weiterer Schritt zur Öffnung dient der Informationsabend für alle an unserer Schule Interessierten. An diesem Abend werden als Ergänzung zum Tag der offenen Tür noch einmal gebündelt alle wichtigen unsere beiden Schulen betreffenden Themen zur Sprache gebracht, von „Erzbischöflicher Schule“ über Sprachenwahl, Schullaufbahnmöglichkeiten und Abschlüsse bis hin zu den Aktivitäten der Schülermitverwaltung.