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Italienisch

Italienisch in der Mittelstufe

Das Fach Italienisch ist seit vielen Jahren im Unterrichtsangebot unserer Mittelstufe verankert. 

Anknüpfen an Bekanntes

Schülerinnen, die das Fach Italienisch ab Klasse 9 wählen, verfügen bereits über breite Erfahrungen im Fremdsprachenlernen. Und: Über das Englische hinaus beschäftigen sich alle Schülerinnen seit Klasse 7 mit einer Sprache, deren Verwandtschaft zum Italienischen unübersehbar ist und goldene Brücken baut: Alle romanischen Sprachen (u.a. Französisch und Italienisch) haben sich einst aus der lateinischen Umgangssprache entwickelt. Daher ist der Wortschatz dieser Sprachen dem Lateinischen so ähnlich. Insofern empfinden Schülerinnen, die das Italienische in der Mittelstufe erlernen, von Anfang an ein Gefühl der Vertrautheit mit der neuen Sprache.

Das Italienische wird (wie das Lateinische) weitgehend so gesprochen, wie es geschrieben wird – und umgekehrt. Es gibt im Italienischen kaum Laute, die die Schülerinnen nicht aus dem Deutschen kennen. Auch Italienisch und Französisch sind sich (wegen der gemeinsamen Abstammung) sehr ähnlich. Trotz der unterschiedlichen Aussprache weisen beide Sprachen hohe Übereinstimmungen in Wortschatz und Grammatik auf. Das hilft beim Erlernen des Italienischen.

Sprechen von Anfang an

Italiener sind äußerst kommunikationsfreudig – notfalls mit Händen und Füßen, wenn mal die Wörter fehlen. So geht es auch in unserem Anfänger­unterricht: Der Unterricht ist konsequent kommunikativ angelegt, die mündliche Sprachproduktion hat besonderes Gewicht. Schülerinnen, die in der Mittelstufe Italienisch lernen, üben von Anfang an, sich der Sprache und den Menschen mit Spontaneität zu nähern. Die systematische Erweiterung der Lern- und Arbeitstechniken zielt ebenfalls darauf ab, von Anfang an mit Spaß zu kommunizieren. Diesen Prinzipien folgen auch unser Lehrwerk (Scambio, Verlag C.C. Buchner 2015) und die ergänzenden Materialien (Lieder, Videoclips, Filmausschnitte etc.). Innerhalb von 2 Jahren lernen unsere Schülerinnen auf abwechslungsreiche und altersgemäße Weise, sich über vielfältige Alltagsthemen auszutauschen.

Brücken bauen durch Mehrsprachigkeit

Zwischen Italien und Deutschland bestehen intensive kulturelle, geschichtliche und wirtschaftliche Beziehungen. Italienische Menschen, Produkte und Kulturgüter sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Italien gehört zu Deutschlands wichtigsten Handelspartnern, Italien ist ein Lieblingsland der Deutschen. Im Italienischunterricht erhalten unsere Schülerinnen altersgemäße Einblicke in die Lebenswirklichkeit gleichaltriger Italiener*innen. Der Unterricht fördert die Empathiefähigkeit, indem er die Schülerinnen ermutigt, sich in italienische Denkweisen und Alltagsrealitäten einzufühlen.

Mit Italienisch erlernen unsere Mittelstufenschülerinnen eine wichtige EU-Sprache, die eine Besonderheit im persönlichen Fremdsprachenprofil darstellt, weil sie nicht oft im Mittelstufenangebot der Gymnasien zu finden ist! Gute Englischkenntnisse werden heutzutage überall vorausgesetzt. Wer zusätzlich eine romanische Sprache (oder sogar zwei!) spricht, hebt sich positiv ab. Italienisch ist eine Sprache, die über das „Standardprogramm“ hinausgeht. Und: Wer Italienisch spricht, kann mit wenig Aufwand weitere romanische Sprachen lernen – oder sich sogar auf Italienisch mit Sprechern anderer romanischer Sprachen verständigen.

Überlegungen zum geeigneten Zeitpunkt, Italienisch zu lernen.

Allgemein gilt: Jüngere Sprachenlernende haben es leichter als ältere! Unsere Schülerinnen können Italienisch ab Klasse 9 beginnen, oder ab der Einführungsphase der Sekundarstufe II – in getrennten Lerngruppen. Wer Italienisch ab Klasse 9 lernt, kann es (muss es aber nicht!) in der Oberstufe fortsetzen. Damit besteht also bei Zustandekommen des Kurses die Chance, die Sprache 5 Jahre lang zu lernen und – ohne übermäßigen Aufwand – ein sehr hohes Niveau zu erreichen. Denn im Italienischkurs ab Klasse 9 herrscht ein gemütlicheres Lerntempo, als das für Starter ab Sekundarstufe II der Fall ist. 

Im Zusammenhang mit Auslandsaufenthalten in Jahrgangsstufe 11 ist folgendes zu beachten: Der Anfängerkurs Italienisch ab Jahrgangsstufe 11 ist nur wählbar für Schülerinnen, die im ersten Lernjahr anwesend sind. Schülerinnen, die einen Auslandsaufenthalt in der Einführungsphase planen und Italienisch lernen möchten, müssen das Fach also ab Klasse 9 wählen. Dann ist der Wiedereinstieg nach einem Auslandsaufenthalt problemlos möglich. 

Schülerinnen, die in der Sekundarstufe II das europäische CertiLingua-Exzellenzlabel erwerben, benötigen u.a. eine zweite fortgeführte Fremdsprache neben Englisch – zum Beispiel Italienisch.

In anderer Hinsicht spielt es keine Rolle, ob man Italienisch ab Klasse 9 oder in Klasse 11 beginnt: 

  • Schüler*innen beider Kursarten nehmen am Austausch mit unserer Partnerschule Liceo Pontormo in Empoli (Toscana) teil.
  • Schüler*innen beider Kursarten können das Fach Italienisch als 3. oder 4. Abiturfach wählen. Die Anforderungen sind natürlich genau auf die jeweiligen Kompetenzniveaus beider Kursarten zugeschnitten.
Pisa
Bialetti
Vespa

Italienisch in der Oberstufe

Alternativ zum Italienischlehrgang ab Klasse 8 / 9 (mit möglicher Fortsetzung in der Sekundarstufe II) besteht die Möglichkeit, Italienisch als neu einsetzende Fremdsprache ab der Einführungsphase zu erlernen. Dieses zusätzliche Angebot ermöglicht es auch Schüler*innen, die nach dem Realschulabschluss die gymnasiale Oberstufe durchlaufen, die erforderliche zweite Fremdsprache abzudecken, sofern diese in der Fächerbelegung in Sekundarstufe I noch nicht verankert war.

Auch im Intensivkurs Italienisch ab der Einführungsphase werden Lerntechniken regelmäßig thematisiert, um insbesondere Schüler*innen zu fördern, deren Erfahrungen im Fremdsprachenlernen auf eine Sprache beschränkt sind.

Das erste Lernjahr dient vornehmlich dem Aufbau der funktionalen kommunikativen Kompetenz anhand des Lehrwerks In Piazza A (C.C. Buchner Verlag) und umfasst den Erwerb sprachlicher Mittel, den Aufbau grundlegender Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Sprechen, Schreiben sowie den Erwerb grundlegender interkultureller Einsichten und Kompetenzen. Ab Beginn der Qualifikationsphase werden neben dem Spracherwerb die inhaltlichen Vorgaben des Ministeriums im Unterricht umgesetzt.

Wie in allen modernen Fremdsprachen wird auch im Fach Italienisch eine Klausur der Qualifikationsphase durch eine mündliche Kommunikationsprüfung ersetzt. Schüler*innen beider Kursformen (Italienisch ab Jahrgangsstufe 10 / 11, Italienisch ab 8 / 9) legen die mündliche Kommunikationsprüfung im zweiten Jahr der Qualifikationsphase (Q2, 1. Halbjahr) ab:

1. Halbjahr Q2 (1. Quartal): mündliche Prüfung für den Grundkurs Italienisch ab 8/9

1. Halbjahr Q2  (2. Quartal): mündliche Prüfung für den Grundkurs Italienisch ab 10/11

Die Auswahl des Halbjahres und der Quartale erfolgte in Absprache mit den anderen modernen Fremdsprachen und strebt an, einerseits Häufungen mündlicher Prüfungen in verschiedenen Fremdsprachen zu vermeiden, andererseits zu gewährleisten, dass die Schüler*innen der Italienischkurse über ein angemessenes Ausdrucksvermögen verfügen.

Schüler*innen beider Kursformen (I8 / I9 und I10 / I11) haben am Ursulinengymnasium die Möglichkeit, Italienisch als drittes oder viertes Abiturfach zu wählen.

Der Italienischunterricht am Ursulinengymnasium soll den Lernenden interkulturelle Handlungskompetenz vermitteln. Vor dem Hintergrund der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Bedeutung Italiens sollen die Lernenden befähigt werden, sich des Italienischen als kultur- und studienrelevante Lesesprache sowie als berufsqualifizierende Verkehrssprache zu bedienen. In Übereinstimmung mit dem Schulprogramm hat die Fachschaft das Ziel, einen Beitrag zum Programmpunkt „Erziehung zur Mehrsprachigkeit“ zu leisten.

Italienaustausch

Seit 1998 gibt es an unserer Schule einen jährlichen Schüleraustausch mit unserer Partnerschule, einem Liceo in Empoli [Toscana]. Jedes Jahr haben ca. 20 Schüler*innen unserer Einführungsphase (EF) die Möglichkeit, an diesem Austauschprogramm teilzunehmen. Nach der ersten Kontaktaufnahme via E-Mail oder per Telefon ist es dann im Winter soweit: die italienischen Schüler*innen besuchen unsere Schule und erfahren zum einen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Schulsystemen, und zum anderen erleben sie in den Gastfamilien den Alltag einer deutschen Familie. Im Frühjahr findet dann der Gegenbesuch unserer Schülerinnen in Empoli statt. 

Die Ziele eines Schüleraustausches sind in erster Linie das Erlernen der Sprache, das Kennenlernen der Bevölkerung sowie insbesondere die Begegnung mit deren Kultur und Sitten. 

Italienaustausch 2019 (Emma Ley und Maxi Luxem)

Anfang April stand unser lang herbeigesehnte Rückbesuch in Empoli auf dem Terminplan. Vier Monate nach dem Besuch unserer italienischen Freunde in Köln starteten wir am 4. April mit dem Flugzeug Richtung Süden. Dort wurden wir sehr herzlich von unseren Gastfamilien empfangen und hatten Gelegenheit, uns ein wenig einzuleben.

Am Morgen darauf hat sich unsere Gruppe wieder in der Schule getroffen und es wurden erste Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht. Dabei fiel uns auf, dass es sowohl Gemeinsamkeiten als auch viele Unterschiede zwischen den Kulturen, aber auch innerhalb der einzelnen italienischen Familien gab. Einige wohnen in kleinen bescheidenen Wohnungen, andere hingegen in großen toskanischen Häusern. Im Gegensatz zu den modernen Häusern in Köln sind diese sehr altmodisch. Auffällig war zudem die konservative Einstellung vieler Italiener. Am Esstisch wurde beispielsweise über Männer mit langen Haaren gelacht. 

Die sieben Tage vergingen wie im Flug. Wir haben uns Empoli, Florenz, Vinci, Siena und Pisa angeschaut, haben einige Museen besucht und waren mit unseren Austauschschülern in der Schule. 

Florenz war sehr schön, aber die Stadt war überfüllt mit Touristen und Straßenhändlern. In Vinci hingegen spazierten wir durch die blühende Landschaft mit faszinierendem Blick auf Olivenbäume und Berge zum Geburtshaus von Leonardo da Vinci (Leonardo aus Vinci). In Montelupo besichtigten wir die Töpferschule und waren ziemlich erstaunt, was für eine harte körperliche Arbeit dieses Handwerk bedeutet. 

Aufgrund der langen Sommerferien haben die Italiener auch samstags Schule. Zuvor dachten wir, dass die Lehrer viel strenger sind und der Schultag lang sein wird. Doch die Klassen sind laut und der Unterricht endet in der Regel um 13:00 Uhr.

Wir waren viel unterwegs, sowohl tagsüber als auch abends. Es scheint normal, dass sich Freunde abends im Pub treffen oder gemeinsam zum Essen. 

Es war eine unvergessliche Zeit in Italien. Wir haben viel erlebt und unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Es wurden internationale Freundschaften geschlossen, aber auch wir Deutschen haben uns besser kennengelernt und unvergessliche Momente miteinander erlebt.